Neuheiten und Innovationen

WID®-easy

Epigenetischer Test zur Detektion des Endometrium­karzinoms

Bei 90 % der Frauen mit Endometriumkarzinom tritt eine ungewöhnliche Blutung als Hauptsymptom auf. Allerdings kann in nur 3 % der peri- und postmenopausalen Blutungsfälle das Endometriumkarzinom als Ursache festgestellt werden [1]. Die aktuelle S3-Leitlinie [2] empfiehlt subjektive Verfahren wie klinische Untersuchungen, Zytologie und transvaginale Ultraschalluntersuchungen zur Differentialdiagnose von Endometriumkarzinomen bei ungewöhnlicher Blutung [3]. Der transvaginale Ultraschall weist einen sehr niedrigen positiven prädiktiven Wert von 4,9 % auf [4]. Dies führt dazu, dass die meisten Frauen, die sich einem operativen diagnostischen Eingriff unterziehen, tatsächlich kein Endometriumkarzinom haben. 

Der WID®-easy Test bietet die Möglichkeit, diese  Situation zu verbessern und sehr rasch zu einer  Diagnose zu kommen. Der Test zeigt eine vergleichbare Sensitivität im Vergleich zum transvaginalen Ultraschall, reduziert jedoch die Rate falsch- positiver Ergebnisse um 94 %.

Hohe falsch-positiv Rate in der bisherigen Diagnostik

Die aktuelle S3-Leitlinie [2] empfiehlt subjektive und erfahrungsabhängige Verfahren wie klinische Untersuchungen, Zytologie und transvaginale Ultraschalluntersuchungen zur Ausschluss- oder Diagnosestellung eines Endometriumkarzinoms bei abnormaler Blutung.

Die Sensitivität der Zytologie für die Endometriumkarzinomdetektion ist unzureichend, mit 45 % bei symptomatischen Frauen [8] und nur 26 % bei asymptomatischen Frauen, die bis zu drei Jahre vor der Diagnose einen PAP-Test durchgeführt haben [3]. 

Die transvaginale Sonographie misst die Endometriumsdicke, wobei eine Dicke von mehr als 3 mm bei postmenopausalen Frauen als pathologisch angesehen wird. Die Erkennungsraten variieren zwischen kaukasischen («white») (89,5 %) und afro-amerikanischen («black») Frauen (51,1 %) [9]. Die Spezifität dieses Masses variiert zwischen 25,7 % [9] und 42,1 % [10], und der positive prädiktive Wert beträgt lediglich 4,9 % bis 7,3 % [4, 10]. Zudem ist die Fähigkeit des Ultraschalls, seröse Endometriumkarzinome zu detektieren, besonders schlecht, da etwa 25 % dieser aggressiven Karzinome nicht mit einer erhöhten Endometriumdicke einhergehen [5]. 

Dies bedeutet, dass viele Frauen, die sich einer operativen diagnostischen Untersuchung unterziehen, kein Karzinom aufweisen. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung  eines Tests zur verbesserten Diagnose des Endometriumkarzinoms von grosser Bedeutung. Dieser Test sollte einfach durchzuführen sein, objektive und schnelle automatisierte Auswertungen ermöglichen, eine Sensitivität vergleichbar mit dem Ultraschall aufweisen und gleichzeitig eine erheblich gesteigerte Spezifität bieten.

Deutlich verbesserte Spezifität dank WID®-easy

Dank dieses neuen Testverfahrens können die bei der Sonografie häufig auftretenden falsch-positiven Ergebnisse erheblich reduziert werden. Die Studienergebnisse zu WID®-easy überzeugen, sodass die Patientinnen besser diagnostiziert, früher behandelt sowie unnötige Eingriffe und Gesundheitskosten reduziert werden können. 

Die mit über 700 Zervixabstrichen durchgeführte Studie zeigte, dass der epigenetische Test eine ähnliche Sensitivität wie Ultraschall bot, aber eine signifikant höhere Spezifität im Vergleich zur qualitativen Ultraschallbewertung aufwies. Die Erkennung von Endometriumkarzinomen schien in den hier untersuchten Kohorten nicht von Histologie, Grad, Stadium, Alter, Ethnizität und Menopausenstatus abzuhängen. Frühe Stadien des Endometriumkarzinoms und auch nicht-endometrioide Karzinome können dank WID®-easy verlässlich erkannt werden. Vor allem seröse Endometriumkarzinome können mit einer Sensitivität von 97 % identifiziert werden [11]. Zudem ist die Sensitivität des WID®-easy Tests der Zytologie deutlich überlegen und auch endozervikale Karzinome können damit leichter detektiert werden [12]. 

In einer weiteren Studie wurde der Test in einer Kohorte von Frauen ≥ 45 Jahren mit abnormaler Blutung validiert. Von den 474 symptomatischen Frauen stimmten 400  der Teilnahme an der Studie zu. Der transvaginale Ultraschall alleine war bei 62 % der Patientinnen aussagekräftig, während 38 % der Patientinnen zusätzliche bildgebende Tests benötigten. Bei 47 % der Studienteilnehmerinnen wurde eine histologische Abklärung empfohlen, wobei bei 3 % Karzinome diagnostiziert wurden. WID®-easy zeigte eine Sensitivität von 91 % und eine hohe Spezifität von 97 %, während der Ultraschall eine Sensitivität von 91 % und eine geringere Spezifität von 46 % aufwies. Interessanterweise wurden zwei Karzinome durch die Hysteroskopie und Abrasio nicht erkannt (erst in weiterer Folge durch Hysterektomie oder Biopsie einer Lebermetastase), während der WID-qEC-Test positiv war [4].

Vergleich von Ultraschall und WID®-easy

Zusammenfassend zeigt sich, dass unter Berücksichtigung der aktuellen Richtlinien und unter optimaler sonographischer Diagnostik bei 100 Frauen in der Altersgruppe von ≥45 Jahren, die aufgrund abnormaler Blutungen vorstellig werden, etwa 56 Frauen einer operativen diagnostischen Abklärung unterzogen werden müssen, um 3 Karzinome zu identifizieren. Im Gegensatz dazu müssen bei Anwendung von WID®-easy nur etwa 6 Frauen mit einem positiven Testergebnis einer diagnostischen Operation unterzogen werden, um die 3 Karzinome zu identifizieren. Folglich wird die Rate falsch positiver Ergebnisse durch WID®-easy um 94 % reduziert.

WID-easy Ultraschallvergleich

Weitere Informationen

 

Das Literaturverzeichnis, Fussnoten und weitere Informationen finden Sie in folgender Broschüre:

 

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