In der Histologie, also der Lehre vom Gewebe, wird Gewebeproben mit viel Sorgfalt untersucht – von der Vorbereitung bis zur mikroskopischen Begutachtung. Dabei sind mehrere wichtige Schritte nötig, bevor der Pathologe eine Diagnose stellen kann.
Zunächst wird das entnommene Gewebe von speziell ausgebildetem Fachpersonal vorbereitet und in kleine Kassetten gelegt. Anschliessend wird der Wasseranteil entzogen, damit das Gewebe haltbar wird. Danach betten wir es in Paraffinwachs ein – so entsteht ein fester Block.
Dieser Block wird mit einem Mikrotom, einem speziellen Schneidegerät, in hauchdünne Scheiben geschnitten. Die Gewebeschnitte kommen in ein Wasserbad und werden vorsichtig auf einen Objektträger gelegt. Anschliessend wird das Wachs bei rund 60 °C im Ofen entfernt.
Jetzt beginnt der spannende Teil: die Färbung. Mit speziellen Farbstoffen werden die Zellen und Gewebestrukturen sichtbar gemacht. Nach dem Färben wird ein Deckglas aufgetragen – nun ist die Probe bereit für die mikroskopische Begutachtung.
Ein Pathologe betrachtet die Gewebeschnitte unter dem Mikroskop und stellt anhand der sichtbaren Veränderungen eine genaue Diagnose.
Spannende Fakten über die Histologie
- Schnelle Diagnosen: In vielen Fällen liegt das Ergebnis bereits innerhalb von 24 Stunden vor.
- Schnellschnittdiagnostik: Bei dringenden Eingriffen können Proben schon während einer Operation begutachtet werden.
- Therapie-Richtungsgeber: Die pathologische Diagnose ist entscheidend für die weitere Behandlung – zum Beispiel bei einer geplanten Chemotherapie.
- Vielseitiger Einblick: In der Histologie erkennen wir viele unterschiedliche Krankheitsbilder – von Entzündungen bis hin zu Tumoren.
